Veröffentlicht am 23/07/2014 von Ilona Krickl

Legionellenkontamination - Anfälligkeit der Trinkwasseranlage steigt mit ihrer Größe

Eine Ergebnisbewertung des Energiemanagers Techem legt nahe:  In großen Trinkwasseranlagen ist die Wahrscheinlichkeit eines hohen Legionellenbefalls höher. Das Unternehmen wertete die anonymisierten Analyseergebnisse von über 176 000 Proben des SGS Institut Fresenius aus, die von Techem bis zm Jahresende 2013 in annähernd 25000 Mehrfamilienhäusern genommen wurden. Bundesweit stellte Techem in 13,3% der untersuchten Liegenschaften einen höheren Befall fest als laut Trinkwasserverordnung zulässig. Diese sieht einen Maximalwert von 100 sogenannten koloniebildenden Einheiten (KbE) in 100 Milliliter Wasser vor. Rund 7,3% der ausgewerteten Liegenschaften wiesen einen Befall von 101 bis 1000 KbE auf, -  5,1% lagen zwischen 1000 und 10 000 KbE und 0,9% über 10 000 KbE.

Das Rohrleitungssystem großer Wohnanlagen hat  zumeist einen größeren Rohrdurchmesser, ist länger und weiter verzweigt. Zudem sind Leerstände oder längere Abwesenheit einzelner Mieter in größeren Liegenschaften statistisch wahrscheinlicher. All dies führt zu mehr Stagnation bzw. zu einem langsameren Durchfluss und auch zu einem größeren Temperaturgefälle innerhalb des Leitungssystems. Und hier liegt der Knackpunkt. Die Legionellen finden zumeist hier die besten Lebensbedingungen. Dies Zeigt auch die Auswertung von Techem. Sie ergab für Liegenschaften mit bis zu zehn Wohnungen eine Befallsquote von  über 100 KbE.

In der Regel helfen bei einem Legionellenbefund relativ einfach umzusetzende Maßnahmen wie eine thermische oder chemische Desinfektion, um den Befall zumindest kurzfristik einzudämmen. Um eienen wiederholten Befall zu vermeiden, spielen aber auch die richtigen Präventionsmaßnahmen eine große Rolle: Bei einer korrekten Einstellung der erzeugten Wassertemperatur, die gerade in großen Anlagen deutlich über 60°C lliegen sollten, trägt ein professioneller hydraulischer Abgleich der Anlage dazu bei, dass die gewünschte Temperatur im gesamten Leitungssystem ausreichnd hoch gehalten wird. Regelmäßige Spülungen in leerstehenden Wohnungen, eine an den tatsächlichen Bedarf der Liegenschaft angepasste Dimension der Trinkwasseranlage und die Dämmung freiliegender Warmwasserleitungen, etwa in Leitungsschächten, unterstützen diese Maßnahme.

Und das ist nicht weit her geholt  :

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/gefahr-durch-legionellen-duschen-verboten-1.1399611

http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Legionellen-im-Altenheim-Duschverbot-in-Wohnanlage-in-Ludwigsfeld;art4329,2557982

Wie kann der Mieter sicher gehn? Sehen Sie dazu unter Wissenswertes

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